Grußwort von Landrat Tino Schomann

9. Juli 2023: zwei Jahre Landrat

Liebe Nordwestmecklenburgerinnen und Nordwestmecklenburger,

zwei Jahre ist es nun her, dass ich in der Stichwahl gegen meine Vorgängerin mit einer überwältigenden Mehrheit von 62 Prozent der Stimmen zum neuen Landrat von Nordwestmecklenburg gewählt wurde. Am 9. Juli 2021 durfte ich mein Amt nach Ernennung durch den Kreistag antreten. Das ist nun zwei Jahre her und die Zeit wie im Flug vergangen, so vielfältig und zahlreich sind die Aufgaben eines Landrates.


Für mich ging mit dem Amtsantritt vor zwei Jahren ein Traum in Erfüllung, denn ich wollte mich mit aller Kraft für die Belange von Nordwestmecklenburg, für die Modernisierung der Verwaltung und für ein produktives Miteinander in der Kreispolitik einsetzen.
Das wollte ich und das will ich noch immer.


Seit Juli 2021 ist viel passiert. Viel mehr, als man sich hätte träumen lassen. Dass wir von dem Jahrhundertereignis einer weltweiten Pandemie nahezu ohne Pause in den größten Invasionskrieg übergehen, den Europa seit Ende des zweiten Weltkrieges  erleben muss – dass auch wir in Nordwestmecklenburg rund 2.700 Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine aufgenommen haben –, das hätte im Sommer 2021 niemand vorausgehen. Wir haben diese Menschen gerne bei uns willkommen geheißen, auch wenn es eine Kraftanstrengung war. Viele sind heute auf einem guten Weg die deutsche Sprache zu lernen, sich in den Arbeitsmarkt zu integrieren und hier eine neue Heimat zu finden. Sei es für immer oder sei es, bis der brutale Krieg Russlands gegen ihr Heimatland endlich ein Ende findet.
Wir wollen auch unserer Aufgabe nachkommen, Menschen im Rahmen des Asylrechtes eine Unterkunft bei uns zu gewähren. Doch mangelnde Kapazitäten, die schwere Suche nach neuen Standorten für die Unterbringung und anhaltend hohe Anzahl dieser Menschen werden wohl dafür sorgen, dass dieses schwere Thema uns auch die nächsten Jahre meiner Amtszeit als Herausforderung begleiten wird. Es ist eine Herausforderung, der ich mich stellen will und der wir uns gemeinsam stellen müssen. So will es das Gesetz und so geben es uns auch die Werte vor, auf denen unser Land aufbaut.


Bei allen Krisen und Unwägbarkeiten gab es auch Erfolge und vor allem viele schöne Momente und Erlebnisse in diesen zwei Jahren.
 
Der Umbau der Verwaltung, den ich mir vorgenommen hatte, ist in großen Teilen gelungen:

Der Bereich „Katastrophenschutz“ erhielt nicht nur den neuen treffenden Namen „Bevölkerungsschutz“, sondern wurde direkt meinem Dezernat unterstellt. Das spiegelt den hohen Stellenwert wider, den er angesichts der wachsenden Bedrohungen durch den Klimawandel und den neuen Herausforderungen an den Zivilschutz braucht. Gerade diesen Bereich will ich in meiner Amtszeit weiter stärken und für die Zukunft entsprechend gut aufstellen. Dass diese Zukunft nicht in allen Teilen gewiss ist, haben die vergangenen Jahre teils schmerzhaft gezeigt.

In Zusammenarbeit mit dem Gesamtpersonalrat haben wir eine Dienstvereinbarung geschaffen, die bei den Themen Homeoffice und mobiles Arbeiten richtungsweisend für unser Bundesland ist und die 2023 mit dem Betriebs- und Personalrätepreises Mecklenburg-Vorpommern ausgezeichnet wurde. Sie steht beispielhaft dafür, dass ich unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in der Kreisverwaltung nicht nur Respekt entgegen bringen möchte, sondern vor allem Vertrauen.
Eine Verwaltung muss ein moderner Arbeitgeber sein, um in der Zeit nach Corona konkurrenzfähig zu sein und sich den Gegebenheiten der neuen Arbeitswelt anzupassen.


Sicher ist nicht mir nicht gleich in den ersten zwei Jahren alles gelungen, was ich mir für meine Amtszeit vorgenommen habe – aber es liegen noch fünf weitere Jahre vor mir. Das bedeutet noch viele schöne Momente und gute Erlebnisse, die gemeinsam vor uns liegen.
Aber es bedeutet auch viele große Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Manche kennen wir, von manchen wissen wir wahrscheinlich noch gar nichts. Aber ich lebe weiter nach Motto, dass man an gestellten Aufgaben nicht verzagen soll, sondern an ihnen wachsen muss.


Viel Kraft für die Aufgaben eines Landrates geben mir Erlebnisse, wenn ich im Landkreis unterwegs bin. Die Feierstunden, Schirmherrschaften und Feste, auf denen ich zu Gast sein darf, zeigen mir die Vielfalt und die vielen positiven Seiten unseres Landkreises.
Überall gibt es engagierte Menschen, die in Problemen vor allem Herausforderungen sehen. Menschen, die sich ehrenamtlich in Vereinen, Verbänden und Feuerwehren oder dem THW für ihre Mitmenschen einsetzen. Die daran arbeiten, ihr Dorf, ihre Gemeinde oder ihre Stadt ein Stück besser und lebenswerter zu machen.
Sie sind die Menschen, auf denen unsere Gesellschaft aufbaut und dafür bedanke ich mich bei vielen Gelegenheiten.

Ich bedanke mich auch für das Vertrauen, dass Sie mir bei der Wahl und über die letzten zwei Jahre entgegengebracht haben. Ich werde auch weiterhin mein Bestes geben, diesem Vertrauen auch in den kommenden fünf Jahren zu entsprechen und all die Dinge umzusetzen, die noch auf meiner „to-do-Liste“ stehen.

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