Impfungen in Pflege- und Altenheimen haben begonnen

Dr. Fabian Holbe führte die Impfung bei Getrud Brötzmann (88) im Beisein von Landrätin Kerstin Weiss im Seniorenhaus in Kalsow durch.Dr. Fabian Holbe führte die Impfung bei Getrud Brötzmann (88) im Beisein von Landrätin Kerstin Weiss im Seniorenhaus in Kalsow durch.

Montagmorgen um 7:00 Uhr begannen mit dem Abholen der Impfstoffe am Zentrallager des Landkreises die Impfungen gegen Covid19 in Nordwestmecklenburg mit dem Impfstoff von Pfizer-Biontech. 975 Dosen waren am Sonntag mit der ersten Lieferung eingetroffen – sie sollen bis Ende der Woche verimpft werden.

Eine Zahl, wie viele Personen am ersten Tag geimpft werden konnten, kann wahrscheinlich am morgigen Dienstag im täglichen Covid19-Bericht des Landkreises genannt werden, da die Impfungen noch bis in die Abendstunden weitergehen.

Zu den allerersten Personen die geimpft wurden gehörte Getrud Brötzmann im Seniorenhaus der AWO in Kalsow. Die 88-Jährige wohnt seit 12 Jahren  in der Einrichtung und hat früher in einer LPG gearbeitet. Sie erklärte sich zum Fototermin bereit.

Landrätin Kerstin Weiss war mit zum Impftermin gefahren, selbstverständlich nicht ohne einen Covid-Schnelltest, der negativ ausfiel. Vor Ort überzeugte sie sich von der guten Organisation der Impfungen durch die Ärzte und Einrichtungen. „Ich bin sehr froh, dass der erste Impftag in Nordwestmecklenburg so konfliktlos ablief und danke auch ausdrücklich allen, die daran mitgewirkt haben. Sie werden auch in den kommenden Tagen ihre Arbeit für die Gesundheit der Menschen im Landkreis tun und haben dafür oft auch Urlaube oder freie Tage verschoben.“, so die Landrätin: „Außerdem bin ich froh festzustellen, dass die Stimmung in den Einrichtungen gut und die Impfbereitschaft unter Patienten und Personal sehr hoch ist.“

 

Impfungen gut angelaufen

Insgesamt besuchte die Landrätin am Montag drei Einrichtungen, um sich ein Bild vom Impfgeschehen zu machen. Zweite Station war die DRK-Seniorenwohnanlage „Am Oberteich“ in Schönberg. Dort wurden auch Mitarbeiter geimpft, wie Bärbel Ziehn-Teude Die 59-Jährige gehört selbst zu einer Risikogruppe, freut sich aber vor allem für den Betrieb in der Einrichtung über die Impfungen:
„Seit knapp einem Jahr leben wir ständig mit der Angst, dass die Krankheit in die Einrichtung getragen wird und sich dort verbreitet. Mit den Impfungen wird diese Sorge bald etwas kleiner.“, so die Pflegekraft.
Dritte Station war das Pflegeheim Veelböken, wo die Praxis Kathrin Würfel aus Mühlen Eichsen die Impfungen durchführte. Als erste bekam die 76-Jährige Brigitte Dittberner ihre Impfdosis von Schwester Andrea verabreicht.

Die 10 Impfteams bestehen in dieser Phase zunächst aus Hausärzten, oft denen die ohnehin schon die jeweiligen Einrichtungen betreuen, und einigen unterstützenden Mitarbeitern. Insgesamt 3-4 Personen, meist vor Ort assistiert von den Mitarbeitern der Einrichtungen.

Im Organisationsteam des Landkreises  sitzt seit Anfang November für die Hausärzte Dr. Fabian Holbe, der seine Praxis in Neuburg hat. „Es ist sehr sinnvoll, dass wir in dieser Phase beteiligt sind.“, so Holbe: „Wir kennen die Einrichtungen vor Ort und hatten auch schon Kontakt zu den Leitungen. Das erleichtert die Organisationsarbeit. Außerdem gibt es auch zu den Bewohnern schon ein Vertrauensverhältnis, was ebenfalls sehr wichtig ist. Wir wollen in drei Tagen mit 10 Teams zunächst 15 Alten- und Pflegeheime bedienen.“ Holbe selbst unterstützt den Landkreis ehrenamtlich in seiner beratenden Funktion. „Sehr viele Kolleginnen und Kollegen haben sich sofort bereiterklärt mitzumachen und engagieren sich nun weit über das normale Maß hinaus.“, erzählt er aus der Planungsphase.

 

Weitere Helfer gesucht

„Die Hausärzte sind selbstständig auf uns zugekommen und haben sich angeboten.“, so Robert Stach, organisatorischer Leiter des Gesundheitsamtes Nordwestmecklenburg: „So können wir uns auf die Verteilung des Impfstoffes und die Organisationsarbeit kümmern. Dabei geht es auch im die Planung der nächsten Impfphasen. Wir suchen weiterhin aktiv nach Helfern, die uns in den weiteren Phasen und später in den Impfzentren mitarbeiten. Personen mit medizinischer Ausbildung sind dabei genauso gefragt, wie Menschen die bei der Büroarbeit unterstützen können. Weiterhin sammeln wir Meldungen und Kontaktdaten über die Emailadresse impfen@nordwestmecklenburg.de.“

Die Impfungen in den Alten- und Pflegeheimen müssen in ca. 3 Wochen in eine zweite Runde gehen, denn vom Pfizer-Impfstoff muss nach etwa 20 Tagen eine weitere Dosis verabreicht werden. Diese zweite Runde kann – so die aktuelle Planung – dann ebenfalls wieder von Hausarzt-Teams erledigt werden und so auch parallel zu weiteren Impfaktionen erfolgen, falls nötig.

Mit weiteren Impfstofflieferungen rechnet der Landkreis in den kommenden Tagen. Ob das noch vor Jahresende der Fall sein wird, ist aber am Montag noch unklar. Außerdem zeichnet sich ab, dass die Krankenhäuser in Mecklenburg-Vorpommern bald ihre ersten Impfdosen erhalten werden.
Wann genau danach die nächsten Phasen beginnen werden hängt maßgeblich davon ab, wie groß die nächsten Impfstofflieferungen ausfallen und wann diese eintreffen. Hier wartet der Landkreis auf die nächsten Meldungen von Bundes- und Landeseben.

Weitere Informationen rund um das Thema Covid-Impfungen finden Sie hier: Corona-Impfung Landkreis Nordwestmecklenburg

 

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