Nach 15 Jahren wieder offen – Brücke Cramon eingeweiht

Im Beisein des Bauausschussvorsitzenden Tino Schomann (Hintergrund), weihte (v.l.) Landrätin Kerstin Weiss die Brücke Cramon gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Martina Tegtmeier, Infrastrukturminister Christian Pegel und Bürgermeister Erwin Redweik ein.Im Beisein des Bauausschussvorsitzenden Tino Schomann (Hintergrund), weihte (v.l.) Landrätin Kerstin Weiss die Brücke Cramon gemeinsam mit der Landtagsabgeordneten Martina Tegtmeier, Infrastrukturminister Christian Pegel und Bürgermeister Erwin Redweik ein.

Lange war die kleine Brücke über einen sumpfigen Bachlauf bei Cramon zwischen der L03 und Cramonshagen ein Sorgenkind für die Anwohner und die zuständigen Behörden:
1966 als Behelfsbauwerk aus Holz errichtet wurde sie durch den Zahn der Zeit nicht besser. 1980 und noch einmal 1993 wurde sie notdürftig saniert durch den damals noch zuständigen Landkreis Schwerin. 1998 ging die Brücke in die Zuständigkeit des Kreises Nordwestmecklenburg über – damals schon in einem schlechten Zustand, denn vor allem der morastige Untergrund sorgte dafür, dass die Brücke und der sie umgebende Damm zunehmend instabil wurden.

2005 musste die Brücke Cramon dann aus Sicherheitsgründen endgültig für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden – zu stark waren die Schäden und jedes weitere Fahrzeug hätte diese verschlimmert.

Was damals niemand ahnte: dieser Zustand sollte 15 Jahre anhalten. „Der letzte Landrat unter dem diese Brücke befahrbar war, hieß Erhard Bräunig“, so Landrätin Kerstin Weiss bei der Wiedereinweihung am 18. Dezember Dezember 2020.„Als ich 2014 mein Amt antrat, habe ich mir vorgenommen, diesen Missstand nicht irgendwann an meinen Nachfolger oder meine Nachfolgerin zu vererben.“ Die Brücke Cramon wurde deshalb zur Chefsache erklärt und mit den Planungen für eine Sanierung begonnen.
Gedauert hat es dann dennoch weitere 5 Jahre, nachdem der Kreistag bereits 2015 den Beschluss gefasst hatte, dass die Brücke saniert werden solle.

Im Haushalt 2019/2020 war endlich Geld dafür da. Auch dank einer Förderung von 132.000 Euro aus dem Strategiefond des Landes: Infrastrukturminister Christian Pegel dankte der Landtagsabgeordneten, die sich für die Förderung dieses Bauprojektes eingesetzt habe. 744.000 Euro Gesamtkosten fallen für den Neubau an. Dafür wurde der Damm mit geotextilen Kissen unterlegt, auf denen er quasi schwimmt. Die Brücke selbst wurde mit Wellstahlprofilen errichtet. Der Landkreis investierte aber noch mehr – große Teile der Fahrbahn wurden erneuert. Außerdem werden die Ortsdurchfahrt und der Nienmarker Damm angepackt. Insgesamt werden knapp 2 Mio. Euro investiert.

Damit vor allem die Brücke auch hält, erklärte Minister Pegel den Kniff, den man angewandt hatte: Die einstige Kreisstraße wird nach Sanierung zur Gemeindestraße; damit kann sie für den LKW-Verkehr begrenzt werden. Außer Bussen dürfen keine schweren Fahrzeuge über die Brücke fahren. „Damit Sie lange Freude an der Brücke haben, muss die soziale Kontrolle funktionieren“, wandte sich der Minister an die erschienenen Anwohner: „Achten Sie alle mit darauf, dass dieses Verbot auch eingehalten wird.“
Normale PKW hingegen dürfen die Brücke passieren. Und das bedeutet für viele Anwohner, dass sie nach 15 Jahren endlich nicht mehr einen Umweg von knapp 5 Kilometern fahren müssen.

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