LEADER-Förderung: Boltenhagen baut Station für junge Forscher

400.000 Euro Förderung für ein Zukunftsprojekt

Landrat Tino Schomann und Anja Witt vom StALU Westmecklenburg überreichten die Förderung und die Förderplakette an den Bürgermeister von Boltenhagen Raphael Wardecki.Landrat Tino Schomann und Anja Witt vom StALU Westmecklenburg überreichten die Förderung und die Förderplakette an den Bürgermeister von Boltenhagen Raphael Wardecki.

Am 20. Juni konnte sich die Gemeinde Boltenhagen über eine hohe Fördersumme aus dem EU-Förderprogramm LEADER freuen. „Die Gemeindevertretung hat das Ziel nach und nach städtebauliche Missstände zu beseitigen. Das heute geförderte Projekt ist dazu ein großer Beitrag und ich freue mich, dass wir die Entscheidung getroffen haben es voranzubringen.“, so Bürgermeister Raphael Wardecki vor dem alten Feuerwehrgerätehaus.

Obwohl es mitten am viel genutzten Dünenweg liegt, befindet sich das baufällige Gebäude offiziell in einem Waldstück, was eine Umnutzung des Grundstückes und einen Abriss und Neubau schwierig macht. Das rund 80 Jahre Gerätehaus steht seit den 2000er-Jahren leer und sieht entsprechend aus: Alter grauer DDR-Putz und Graffitis verschandeln das Straßenbild.
Doch das soll sich bald ändern, wenn das Gebäude saniert und einer neuen Nutzung zugeführt wird.
Entstehen soll hier eine „Station junger Naturforscher und Techniker“. Mit Hilfe ehrenamtlicher pädagogischer Kräfte sollen hier außerschulisch jungen Menschen aus der Region aber auch Besuchern wichtige Zukunftsthemen und Kompetenzen vermittelt werden. Zum Beispiel Naturschutz, Umweltbildung und Fakten zur Fischerei, aber auch handwerkliche Fähigkeiten wie Modellbau oder Digitaltechnik. Ein Trägerverein, dem die Gemeinde das Objekt am Ende für den Betrieb übergeben will, befindet sich im Aufbau. Zu den jetzt schon Aktiven zählen auch zwei ausgebildete Lehrkräfte.

Themen wie Klima- und Meeresschutz sollen direkt anhand der umgebenden Natur in Boltenhagen vermittelt werden.
Der Förderbescheid, den Landrat Tino Schomann als neuer Vorsitzender der LEADER-Aktionsgruppe übergab, beläuft sich auf die zu vergebende Höchstsumme von 400.000 Euro und deckt damit mehr als die Hälfte der eingereichten Projektkosten von rund 690.000 Euro ab. „Wir rechnen aktuell zwar schon mit einer höheren Summe, aber das war bei den Entwicklungen der Baupreise zu erwarten.“, so Bürgermeister Wardecki, der große Potentiale für bürgerliches Engagement in dem Projekt sieht.
Das Projekt „Forscherstation“ wurde in den Beratungen der Aktionsgruppe in der Prioritätenliste auf Platz 1 gesetzt – so wie vor einigen Jahren auch das Gemeindehaus in Blowatz, das ebenfalls den Höchstfördersatz erhielt. „Als Gemeindebürgermeister habe ich damals gesehen, was die LEADER-Förderung für positive Effekte im ländlichen Raum haben kann. Deshalb habe ich gerne den Vorsitz der Aktionsgruppe übernommen und gratuliere nun Boltenhagen zu dieser Förderung.“, so Landrat Tino Schomann: „Ich bin sicher, dass diese Station nicht nur das Leben in der Gemeinde bereichern, sondern auch darüber hinaus Strahlkraft entwickeln wird.“

Als Partner der Aktionsgruppe war mit Anja Witt auch das Staatliche Amt für Landwirtschaft und Umwelt vertreten, die gemeinsam mit Tino Schomann die Förderplakette überreichte.
Vom StALU hat die Gemeinde weitere Fördermittel in Aussicht.
Die Gemeinde Boltenhagen hofft, dass die Planungen für die Sanierung des alten Feuerwehrhauses bis Ende des Jahres abgeschlossen sein werden. Dann soll der Umbau des Gebäudes beginnen. „Nach aktuellem Stand hoffe ich, dass wir bis Ende 2023 mit der Sanierung fertig sind.“, beschreibt Raphael Wardecki den Planungsstand.

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