Daten und Fakten

Kreisstadt: Wismar mit 42 785 Einwohnern (Stand: 31.12.2021) auf einer Fläche von 41,75 km²

Einwohner: 158 400 (Stand 31.12.2021)

Kreisgröße: 2.118 km²

Der Landkreis Nordwestmecklenburg liegt im Nordwesten des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern.   Es grenzt im Norden an die Ostsee, im Westen an das Land Schleswig-Holstein, im Osten an den Landkreis Rostock und im Süden an die Landeshauptstadt Schwerin und den Landkreis Ludwigslust-Parchim. Die Ausdehnung beträgt von Norden nach Süden etwa 50 km, von der Westgrenze bis zur Ostgrenze etwa 70 km.

Zum Landkreis gehören:  83 Gemeinden, davon eine amtsfreie Stadt (Hansestadt Wismar), eine amtsfreie Stadt in Verwaltungsgemeinschaft (Grevesmühlen), sieben amtsangehörige Städte (Dassow, Klütz, Neukloster, Rehna, Warin, Gadebusch, Schönberg) und eine amtsfreie Gemeinde (Ostseebad Insel Poel).

Im  Landkreis gibt es mehrere  Naturschutzgebiete:

  • 3 europäische Vogelschutzgebiete
  • 29 Naturschutzgebiete
  • 12 Landschaftsschutzgebiete
  • sowie das Biosphärenreservat Schaalsee

Natur und Landschaft

Der Wandel der Umwelt von der Eiszeit bis zur Gegenwart

Schutz, Pflege, Erhaltung und die Wiederherstellung von Natur und Landschaft aus der Verantwortung für künftige Generationen ist Grundanliegen des Naturschutzrechtes.     

Die Verantwortung gilt sowohl gegenüber den Naturgütern Wasser, Boden, Luft, und Klima als auch gegenüber der Tier- und Pflanzenwelt sowie den natürlichen und anthropogen entstandenen Landschaften.

Kaum eine andere Landschaft in Deutschland ist in ihrer heutigen Gestalt so von der Eiszeit geprägt worden wie Mecklenburg. Die natürliche Oberflächenstruktur des Landkreises spiegelt in anschaulicher Weise die mit der Vereisung des Festlandes verbundenen Prozesse wieder: Endmoränenzüge, flachwellige Grundmoränenplateaus, Steil- und Flachküstenabschnitte, Schmelz- und Abflußrinnen sowie Sanderflächen prägen unverwechselbar das Landschaftsbild des Kreises.

Die Morphologie des Gebietes wird durch die in West-Ost-Richtung verlaufenden Endmoränenzüge der Frankfurter und Pommerschen Stadien der Weichseleiszeit, vereinzelt über 100 m hoch, sowie durch die in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Abflußrinnen der Stepenitz, Maurine, des Schaalseebereiches und durch das Beckens des Schweriner Sees bestimmt.

Auch die für Mecklenburg typischen Landschaftselemente, wie z.B. Sölle (wasserführende Ackerhohlformen) oder Oser (langgestreckte dammartige Sandwälle), sind glazialen Ursprungs. Aufgrund der jeweiligen morphologischen Besonderheiten werden großräumige Landschaftsformationen unterschieden. So wird der Nordteil des Kreises dem Landschaftsraum des "Nordwestmecklenburgischen Hügellandes mit Wismarbucht" zugeordnet, während der größere südliche Teil zur "Westmecklenburgischen Seenlandschaft mit Schweriner See" gehört.

Nach dem Abtauen der letzten Eismassen vor ca. 15 000 Jahren besiedelten Rentierjäger die tundrenähnlichen Gebiete. Mit fortschreitender Erwärmung vor ca. 10 000 Jahren bewaldete sich Mecklenburg fast vollständig. Stieleiche und Rotbuche waren die dominierenden Arten.

Um ca 8000 v. d. Z. ließen sich Ackerbauern und Viehzüchter im Gebiet nieder. Zeugnisse sind noch heute die Großsteingräber. Besonderes Augenmerk verdient hier der Everstorfer Forst. Diese entwicklungsgeschichtlichen Bauwerke der menschlichen Kultur sind erste Zeugnisse der Landschaftsgestaltung durch den Menschen. Die ältesten wurden in den Jahren 4000 bis 5000 Jahre v. u. Z. errichtet.

Mit Beginn der Bronzezeit, ca. 3000 Jahre v.d.Z., begannen die Siedler in größerem Umfange, die Landschaft umzugestalten. Der Wald wurde gerodet, um auf ausgedehnten Flächen Landwirtschaft betreiben zu können. In dieser Zeit entstanden die sogenannten Hügelgräber, die im Landkreis relativ häufig vorzufinden sind. Durch die große Völkerwanderung wurde diese Entwicklung vorübergehend gestoppt.

Mit Beginn des 8. Jahrhunderts entstand die heutige Kulturlandschaft. Acker- und Weideland geben dem Gebiet sein heutiges Gesicht. Unsere Vorfahren rodeten die Wälder und wandelten sie in großräumige Acker- und Weidelandschaften um. Die Felder werden von mehr oder weniger engmaschigen Hecken und Knicken durchzogen. Der Waldanteil verringerte sich immer mehr.

Große Veränderungen dieses Landschaftsgefüges begannen mit dem Entstehen der industriellen Kulturlandschaft, die ihren Ursprung in der Mitte des 19. Jahrhunderts hat. Rationellere Methoden der Bodennutzung wurden eingeführt: die Entwässerung großer Moorflächen, die Mineraldüngung die Zusammenlegung kleinräumiger Ackerstrukturen zu großräumigen Schlägen. Heckenstrukturen wurden beseitigt, Tier- und Pflanzenarten gingen zurück. Diese Entwicklung wurde mit Ende des 2. Weltkrieges durch Bewirtschaftung des Bodens mit Technik und einer zunehmenden Verwendung von Mineraldüngern und Bioziden noch verstärkt.

Ziel der Landschaftsentwicklung heute ist es, die historisch gewachsenen, noch vorhandenen Formen der Kulturlandschaft dauerhaft zu sichern und die Reste der natürlichen Landschaft nachhaltig zu entwickeln. Sie sollen ihre Funktionen als Lebensräume für Tiere und Pflanzen und den Menschen auch in Zukunft erfüllen können.

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